
Römischer Kaiser
Römischer Kaiser und Christenverfolger
Decius, Cajus Messius Quintus Trajanus, 249 bis 251 römischer Kaiser.
Die decische Verfolgung, die 7. nach der traditionellen Zählung, die erste zielbewusste und planmäßige, wollte das Christentum im ganzen Reich ausrotten und beginnt eine neue Periode in der Geschichte der Christen-Verfolgungen.
Decius war einer jener wenig gebildeten, tatkräftigen Soldatenkaiser pannonisch-illyrischer Herkunft, die das durch Korruption und orientalische Weichlichkeit ruinierte Reich zu retten unternahmen. Ein Hauptmittel hierfür sah er in der Zurückführung aller Untertanen zur Staatsreligion; denn weil die Götter zürnten, meinten die Heiden, kämen die Barbareneinfälle, Pest, Hunger und politischer Niedergang über das Reich.
Die Jahrtausendfeier Roms 248 verschärfte diese volkstümlichen Stimmungen, die sich hauptsächlich gegen die Christen richteten (Pöbelhetze in Alexandrien Anfang 249; vgl. Eusebius, HE VI 41). Decius selbst empfand die Kirche wegen ihres großen Einflusses und ihrer straffen Organisation wie eine feindliche Macht, gleichsam als Staat im Staate. Die Vorsteher der christlichen Gemeinden traf darum sein Wüten in erster Linie (Cypr., Ep. 55,9); er wollte sogar lieber einen Gegenkaiser ertragen als die Einsetzung eines Bischofs in Rom (ebd.).
Ferner bewog ihn zur Verfolgung der Gegensatz gegen seinen sehr christenfreundlichen Vorgänger Philippus Arabs, gegen den er sich als Legat empört hatte (Euseb., HE VI 39,1). Schon bald nach seinem Regierungsantritt, wohl noch Ende 249, erschien ein kaiserliches Edikt, das für alle Untertanen des Reiches mit ihren Frauen, Kindern und dem Hausgesinde ein öffentliches Opfer vorschrieb (der genaue Wortlaut ist nicht erhalten); gegen die Widerspenstigen wurden, wohl durch besondere Erlasse, strenge Strafen angeordnet, später noch Folter und Hinrichtung, letztere aber nicht sehr häufig, weil es Decius vor allem um Erzwingung des Abfalls zu tun war, nicht um Tötung der Christen; er wollte „die Seelen morden, nicht die Körper“ (Hieron., Vita Pauli 3).
Die Verfolgung kam ganz unerwartet. In der vorausgegangenen langen Friedenszeit waren viele Christen lau geworden. Darum war die Wirkung des Schlages furchtbar. Aus Afrika, Ägypten, Kleinasien und Rom wird von einem Massenabfall berichtet. Selbst Bischöfe, wie Basilides und Martialis in Spanien und Euktemon in Smyrna, verleugneten den Glauben. Das Opfer überwachten eigene Kommissionen; bei ihnen musste man eine Eingabe (libellus) machen und eine Bescheinigung des Opfervollzugs einholen. Unter den Abgefallenen (Lapsi) gab es außer denen, die ein Rauch- oder Schlachtopfer dargebracht hatten (turificati, sacrificati), noch eine besondere Klasse solcher, die, ohne selbst zu opfern, durch List oder Bestechung Opferscheine und Eintrag in die amtlichen Listen zu erlangen wussten (Libelllatici, accepta facientes: Cypr., Ep. 55, 2 12 13).
Neuerdings fand man in Ägypten, meist im Dorf Theadelphia in Fajjum, 41 Originallibelli wieder auf; ob auch solche von Christen, ist aber ganz unsicher. Doch gab es auch eine „Menge“ (Cypr., De lapsis 2) standhafter Bekenner und Märtyrer jeden Alters und Geschlechts. Die berühmtesten Opfer der Verfolgung sind: Papst Fabian, die Bischöfe Babylas von Antiochien und Alexander von Jerusalem, der Presbyter Pionius von Smyrna, Mappalicus und Genossen in Afrika; vielleicht gehört auch das Martyrium der hl. Agatha zu Catania und des Bischofs Saturninus zu Toulouse in diese Zeit (vgl. noch Abdon und Sennen, Maximus aus Abia, Nestor von Magydus).
Der greise Origenes in Cäsarea erhielt nach schwerer Folterung, der Bischof Akacius (Achatius) von Melitene (?) und der Afrikaner Celerinus durch Decius selbst die Freiheit wieder. Viele, auch die Bischöfe Cyprian von Karthago, Dionysius von Alexandrien und Gregor der Wundertäter von Neocäsarea retteten sich unter großen Gefahren durch Flucht. Im Frühjahr 251 ließ die Verfolgung nach, da Decius durch den Einfall der Goten in Mösien in Anspruch genommen wurde; als er Juni 251 im Kampf gegen sie bei Abrytus fiel, hörte sie ganz auf.
Die Kirche war schwer erschüttert, aber nicht überwunden. Viele Gefallene baten reuig um Wiederaufnahme. Daran entzündeten sich in Rom und Karthago infolge laxistischer und rigoristischer Anschauungen heftige Streitigkeiten. (Bußdisziplin, Lapsi). –
aus: Michael Buchberger, Lexikon für Theologie und Kirche, Bd. III, 1931, Sp. 174 – Sp. 175
Bildquellen
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Bust_of_Decius_(loan_from_Capitoline_Museums)_-_Glyptothek_-_Munich_-_Germany_2017: wikimedia | CC BY-SA 4.0 International

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Decius (Kaiser)
Gaius Messius Quintus Traianus Decius (* ca. 190 oder 200/201 in Budalia bei Sirmium im unteren Pannonien, heute Sremska Mitrovica; † 1. Hälfte Juni 251 bei Abrittus, heute Rasgrad, Dobrudscha) war römischer Kaiser von 249 bis 251, der erste in einer längeren Reihe fähiger Männer aus den illyrischen Provinzen. Allerdings war Decius im Gegensatz zu den meisten späteren „illyrischen Kaisern“ bereits der Aufstieg in den Senat gelungen, er zählte also zur Reichsaristokratie.
Leben
Aufstieg
Das Geburtsdatum von Decius ist, wie auch bei vielen anderen Soldatenkaisern, unbekannt. Meist werden 200 oder 201 als Geburtsjahr angegeben. Allerdings soll er laut Malalas zum Zeitpunkt seines Todes (251) etwa 60 Jahre alt gewesen sein, wonach sein Geburtsjahr um das Jahr 190 liegen müsste. Wahrscheinlich entstammte er der senatorischen Oberschicht.
Um 246 betraute Kaiser Philippus Arabs ihn mit einem wichtigen Kommando an der Donau und 249 (oder gegen Ende 248), nachdem er ausgeschickt worden war, um eine Militärrevolte in Moesia und Pannonien niederzuschlagen, wurde er (angeblich) von seinen Soldaten gedrängt, den Kaisertitel anzunehmen. Vermutlich wurde Decius aber aus eigener Initiative zum Usurpator: Er wies zwar weiterhin ostentativ auf seine Loyalität zu Philippus hin, dieser aber ging gegen ihn vor und wurde von in der Nähe von Verona im Herbst 249 in einer ausgesprochen blutigen Schlacht geschlagen. Nach der Ernennung von Decius zum Kaiser wurde seine Frau Herennia Cupressenia Etruscilla zur Augusta (Kaiserin) erhoben.
Krieg gegen die Goten
Während seiner kurzen Regierungszeit war Decius mit wichtigen Operationen gegen die Goten beschäftigt. Diese hatten die Donau überquert und die Gebiete Moesia und Thrakien überrannt. Die Einzelheiten sind unklar, und es gibt selbst an dem Anteil, den Decius und sein Sohn Herennius Etruscus an diesem Feldzug hatten, beachtliche Zweifel - wie für die übrige Soldatenkaiserzeit auch ist die Quellenlage für Decius sehr schlecht.
Die Goten wurden vom Kaiser offenbar bei der Belagerung von Nikopolis an der Donau überrascht. Bei seiner Annäherung überquerten sie das Balkangebirge und griffen Philippopolis an. Decius folgte ihnen, aber eine schwere Niederlage bei Beroë machte es ihm unmöglich, Philippopolis zu retten, das in die Hand der Goten fiel, die die Stadt mit verheerender Grausamkeit behandelten. Ihr Kommandeur Priscus (der Bruder des getöteten Kaisers Philippus Arabs) erklärte sich selbst zum Kaiser unter gotischem Schutz.
Die Belagerung von Philippopolis hatte die Anzahl und Kräfte der Goten so erschöpft, dass sie anboten, ihre Beute und ihre Gefangenen unter der Bedingung freien Abzugs auszuliefern. Aber Decius war es endlich gelungen, sie einzukesseln, und nun hoffte er, ihren Rückzug abzuschneiden und einen entscheidenden Sieg zu erringen. Er weigerte sich, den Vorschlag zu verhandeln. Das letzte Gefecht, in dem die Goten mit dem Mut der Verzweiflung kämpften, fand auf dem sumpfigem Boden der Dobrudscha bei Abrit(t)um (Schlacht von Abrittus) oder Forum Trebonii statt.
Jordanes (6. Jahrhundert) berichtet, dass Decius’ Sohn früh in der Schlacht durch einen Pfeil getötet wurde, und der Kaiser ausrief:
„Lasst uns niemanden betrauern; der Tod eines Soldaten ist kein großer Verlust für die Republik.“ (Jord. Get. 18,101)
Vermutlich ist diese Episode aber unhistorisch. Die römische Armee wurde jedenfalls in dieser Schlacht aufgrund taktischer Fehler vernichtet und Decius erschlagen. Nachdem die Nachricht vom Untergang der beiden Kaiser im Juni des Jahres 251 die Hauptstadt erreicht hatte, wurden Vater und Sohn auf Beschluss des Senates dennoch unter die Götter erhoben (Divus).
Antoninian der Herennia Etruscilla
Innen- und Religionspolitik
Decius war militärisch lange erfolgreich und galt als ein fähiger Verwalter. Er erließ ein allgemeines Opfergebot, das vielleicht die Wiederherstellung der altrömischen Religion zum Ziel hatte, vielleicht aber auch nur als Loyalitätskundgebung für den neuen Kaiser nach dem Ende des blutigen Bürgerkrieges dienen sollte. Jeder Einwohner des Imperium Romanum musste vor einer Kommission erscheinen, um zu opfern.
Die Opferbescheinigung diente als Ausweis; wer sie nicht vorweisen konnte, dem drohte Verhaftung. Wer sich weigerte, dem Kaiser und den römischen Göttern zu opfern, wurde als Staatsfeind verhaftet und zur Zwangsarbeit (z.B. Bergwerk, Galeere) verurteilt oder hingerichtet. Nur den Juden wurde aufgrund alter Privilegien erlaubt, stattdessen für Kaiser und Reich zu beten.
Für die Christen war eine Opferung allerdings problematisch, da nicht mit ihrem Glauben vereinbar; dies änderte freilich nichts daran, dass etwa christliche Soldaten dem Kaiser treu ergeben sein konnten. Aber erst durch die demonstrative Weigerung einiger Christen dürfte die römische Obrigkeit auf die problematische Haltung der Anhänger dieser Religion aufmerksam geworden sein. Es kam bald zu einer allgemeinen und teils sehr blutigen Christenverfolgung, der auch Origenes zum Opfer fiel.
Entweder als Zugeständnis an den Senat, oder vielleicht mit dem Gedanken, die öffentliche Moral zu verbessern, bemühte Decius sich angeblich, das Amt und die Autorität des Zensors wiederzubeleben. Die Wahl wurde dem Senat überlassen, der einstimmig Valerian, den späteren Kaiser, bestimmt haben soll. Aber Valerian, der genau wusste, welche Gefahren und Schwierigkeiten in dieser Zeit mit diesem Amt verbunden waren, lehnte die Verantwortung ab. Die Invasion der Goten und der Tod des Decius machten dem Versuch, der überhaupt nur von der höchst unzuverlässigen Historia Augusta erwähnt wird, ein Ende.
Decius (Kaiser)
Porträt des Decius
Gaius Messius Quintus Traianus Decius (* ca. 190 oder 200/201 in Budalia bei Sirmium, heute Sremska Mitrovica, in der römischen Provinz Pannonia inferior; † 1. Hälfte Juni 251 bei Abrittus, heute Rasgrad in Bulgarien) war Kaiser des Römischen Reichs von 249 bis 251, der erste in einer längeren Reihe fähiger Männer aus den illyrischen Provinzen. Allerdings war Decius im Gegensatz zu den meisten späteren „illyrischen Kaisern“ bereits der Aufstieg in den Senat gelungen; seine Familie zählte offenbar zur Reichsaristokratie und er stammte damit anders als viele spätere Herrscher nicht aus einfachen Verhältnissen.
Leben
Aufstieg
Das Geburtsdatum von Decius ist, wie auch bei vielen anderen Soldatenkaisern des 3. Jahrhunderts, unbekannt. Meist wird 200 oder 201 als Geburtsjahr angegeben. Allerdings soll er laut Johannes Malalas zum Zeitpunkt seines Todes (251) etwa 60 Jahre alt gewesen sein, wonach ein Geburtsjahr um 190 anzunehmen wäre. Decius’ Familie war wahrscheinlich im Laufe des 2. Jahrhunderts der Aufstieg in die Nobilität gelungen.
232 hatte Decius unter Kaiser Severus Alexander mit dem Konsulat, wenngleich lediglich als Suffektkonsul, das höchste senatorische Amt bekleidet. Anschließend amtierte er als Statthalter in den Provinzen Germania inferior (Niedergermanien), Moesia (Mösien) und Hispania citerior (Tarraconensis). Während des Sechskaiserjahrs 238 scheint er loyal zu Maximinus Thrax gestanden, dessen Sturz jedoch unbeschadet überstanden zu haben. Zu einem unbekannten Zeitpunkt war er überdies in der besonders prestigeträchtigen Stellung eines praefectus urbi von Rom. Um 246 wurde Decius von Kaiser Philippus Arabs als Dux mit einem wichtigen Kommando an der Donau betraut. Nachdem er im Herbst 248 den Befehl erhalten hatte, eine Militärrevolte unter Pacatianus in Moesia und Pannonia niederzuschlagen, wurde er 249 (oder schon gegen Ende 248) von seinen Soldaten angeblich gedrängt, den Kaisertitel anzunehmen. Wahrscheinlich wurde Decius aus eigener Initiative zum Usurpator: Er wies zwar weiterhin ostentativ auf seine Loyalität zu Philippus hin, marschierte jedoch zugleich entschlossen mit seinen Truppen, dadurch die Donaugrenze entblößend, nach Italien. Als der Kaiser schließlich gegen Decius vorging, wurde er von jenem im Herbst 249 in der Nähe von Verona in einer ausgesprochen blutigen Schlacht geschlagen. Philippus fand den Tod und verfiel der damnatio memoriae. Nach seiner nunmehr offiziellen Ernennung zum Kaiser durch den Senat erhob Decius seine Frau Herennia Cupressenia Etruscilla zur Augusta (Kaiserin).
Krieg gegen die Goten
Aureus des Decius, auf dem dessen Siege gefeiert werden
Während seiner kurzen Regierungszeit war Decius vor allem mit wichtigen Militäroperationen gegen die Goten beschäftigt, die die Donaugrenze seit einiger Zeit bedrängten (siehe auch Reichskrise des 3. Jahrhunderts). Diese hatten nach dem Abzug der Truppen 249 die Donau überquert und die Provinzen Moesia und Thracia (Thrakien) überrannt. Genauere Einzelheiten sind unbekannt; Jordanes spricht von 70.000 Angreifern, doch ist dies wahrscheinlich viel zu hoch gegriffen. Doch selbst der Anteil, den Decius und sein Sohn Herennius Etruscus am folgenden Feldzug hatten, ist ungeklärt, denn die Quellenlage zu Decius’ Regentschaft ist – wie bei den meisten anderen Soldatenkaisern auch – sehr schlecht.
Decius sammelte ein Heer und zog zusammen mit seinem Sohn und Mitkaiser Herennius persönlich gegen die Feinde (sein jüngerer Sohn Hostilian blieb in Rom). Die Goten wurden von Decius offenbar bei der Belagerung von Nikopolis an der Donau überrascht. Bei seiner Annäherung überquerten sie das Balkangebirge und griffen Philippopolis an. Decius folgte ihnen, aber eine schwere Niederlage bei Beroë, dem heutigen Stara Sagora, machte es ihm unmöglich, Philippopolis zu retten, das in die Hand der Goten fiel, die die Stadt mit verheerender Grausamkeit behandelten. Ihr Kommandeur Priscus erklärte sich selbst zum Kaiser unter gotischem Schutz. Ein neuer Pergamentfund (aus den sogenannten Scythica Vindobonensia und wohl aus dem Werk des Dexippos stammend) offenbart auch den Anführer dieser Goten, einen gotischen Heerführer namens Ostrogotha.
Die Belagerung von Philippopolis hatte Anzahl und Kräfte der Goten aber dermaßen erschöpft, dass sie anboten, ihre Beute und ihre Gefangenen unter der Bedingung freien Abzugs auszuliefern. Aber Decius war es endlich gelungen, sie einzukesseln, und nun hoffte er, ihren Rückzug abzuschneiden und einen entscheidenden Sieg zu erringen. Er weigerte sich zu verhandeln. Das letzte Gefecht, in dem die Goten mit dem Mut der Verzweiflung kämpften, fand auf dem sumpfigen Boden der Dobrudscha bei Abrit(t)us (Schlacht von Abrittus) oder Forum Trebonii statt.
Jordanes (6. Jahrhundert) berichtet in seiner Gotengeschichte, dass Decius’ Sohn Herennius schon zu Beginn der Schlacht von einem Pfeil getötet wurde, und der Kaiser daraufhin ausrief:
„Lasst uns niemanden betrauern; der Tod eines Soldaten ist kein großer Verlust für den Staat.“ (Jordanes, Getica 18,101)
Vermutlich ist diese Episode unhistorisch. Die römische Armee wurde jedenfalls in dieser Schlacht aufgrund taktischer Fehler vernichtet und Decius erschlagen. Nachdem die Nachricht vom Untergang der beiden Kaiser im Juni des Jahres 251 die Hauptstadt erreicht hatte, wurden Vater und Sohn auf Beschluss des Senates zunächst dennoch unter die Götter erhoben (Divus), nachdem Decius’ jüngerer Sohn Hostilian zum Augustus erhoben worden war. Es gibt allerdings Hinweise darauf, dass das Andenken an Decius bereits wenig später, nach dem frühen Tod Hostilians im November desselben Jahres (251), wie bei seinem Vorgänger Philippus einer damnatio memoriae verfiel, vielleicht, weil man ihn für die militärische Katastrophe verantwortlich machte.
Innenpolitik
Decius war militärisch anfangs erfolgreich und galt als ein fähiger und erfahrener Verwalter.
Entweder als Zugeständnis an den Senat oder vielleicht mit dem Hintergedanken, die öffentliche Moral zu verbessern, bemühte Decius sich angeblich, das Amt und die Autorität des Zensors wiederzubeleben. Die Wahl wurde dem Senat überlassen, der einstimmig Valerian, den späteren Kaiser, bestimmt haben soll. Aber Valerian, der genau wusste, welche Gefahren und Schwierigkeiten in dieser Zeit mit diesem Amt verbunden waren, lehnte die Verantwortung ab. Die Invasion der Goten und der Tod des Decius machten dem Versuch, der überhaupt nur von der höchst unzuverlässigen Historia Augusta erwähnt wird, ein Ende.
Religionspolitik
Decius erließ Anfang des Jahres 250 ein allgemeines Opfergebot, das vielleicht die Wiederherstellung der „Sitte der Vorfahren“ (des mos maiorum) und damit der altrömischen Religion zum Ziel hatte, vielleicht auch als Loyalitätsbekundung für den neuen Kaiser nach dem Ende des blutigen Bürgerkrieges dienen sollte. Jeder Einwohner des Imperium Romanum musste vor einer Kommission erscheinen, um zu opfern. Über das vollzogene Opfer wurde eine Bescheinigung (libellus) ausgestellt.
Wer sich weigerte, dem Kaiser und den römischen Göttern zu opfern, konnte als Staatsfeind verhaftet und gefoltert, zu Zwangsarbeit, Vermögensentzug, Verbannung oder zum Tode verurteilt werden. „Mit etwas Geschick ließen sich [diese »libelli« aber auch] erschleichen, […] ohne selbst geopfert zu haben. Das waren dann in der Kirchensprache die sog. libellatici.“[1] Nur den Juden wurde aufgrund alter Privilegien erlaubt, stattdessen für Kaiser und Reich zu beten.
Für die Christen war ein solches Opfern allerdings problematisch, da sie nur den höchsten Gott verehren wollten. Dem Kaiser dienten sie loyal, viele als christliche Soldaten. Es kam bald zu einer allgemeinen und teils sehr blutigen Christenverfolgung, bei der auch der griechische Gelehrte Origenes gefoltert und der römische Bischof Fabianus hingerichtet wurden (um 250 soll auch Minias von Florenz getötet worden sein). Christen, die sich bereit zeigten, dem Kaiser zu opfern, wurden dagegen verschont. Die große Zahl dieser „Gefallenen“ (lapsi) führte nach dem Ende der Verfolgung zu heftigen Auseinandersetzungen innerhalb der Gemeinden (siehe auch Ketzertaufstreit).
Über die Verfolgung in Ägypten sind wir durch einen Brief von Bischof Dionysius von Alexandria informiert, über die Verfolgung in Karthago durch Schriften von Bischof Cyprian.